26.09.2014

Rankingfaktoren 2014 und SEO 2015

Was war. Was wird. Und immer bleibt.

SearchEngineLand veröffentlichte die SEO-Prognosen für das kommende Jahr und das Searchmetrics-Team hat sich in der alljährlichen SEO-Studie mit den erfolgreichen Google Rankingfaktoren für 2014 beschäftigt. Was war, was wird und welche Rankingfaktoren immer wichtig bleiben - wir haben die Eckdaten rausgepickt.

Rankingfaktoren 2014 - searchmetrics-Studie - Klick öffnet Studie

Google Ranking-Studie - was war.

Im Juli haben wir uns mal die "200 wichtigsten Google Rankingfaktoren" näher angeschaut, jetzt gibt's die als die "wichtigste SEO Herbst-Lektüre" angepriesene Searchmetrics-Studie, die sich die tatsächliche Wirkung verschiedener Rankingfaktoren angeschaut hat. 

 

Google Rankingfaktoren 2014 - Die Studie

Als Auswertungsbasis hat das Searchmetrics-Team die Top 30-Suchergebnisse für 10.000 informationsrelevante Keywords verwendet, das sind etwa 300.000 Urls, die auf bestimmte Faktoren aus den SEO-Bereichen Content, Verlinkung, Social Signals uvm analysiert wurden. So umfangreich die Datenbasis ist, leise Kritik gibt's von Seokratie aufgrund der Beschränkung auf "informationsrelevante Keywords" und dass dabei v.a. populäre Keywords von gut rankenden Websites analysiert wurden - gibt's möglicherweise andere Rankingfaktoren, die von Google für Nischen-Websites stärker bewertet werden? In jedem Fall hier die wesentlichen Ergebnisse der vergleichenden Searchmetrics-Analyse

 

In der Zusammenfassung der Studie heißt es, dass qualitativ hochwertiger Content besser rankt, der sich unter anderem durch eine "holistische Textqualität betreffend die Co-Okkurenz verwandter Terme im Keyword-Kontext" auszeichnet. Bedeutet ganz banal übersetzt: Es gewinnt eine innovative und User-orientierte Contenterstellung, die mögliche Suchanfragen der User zum jeweiligen Thema mitdenkt und diese Begrifflichkeiten zusätzlich zu den ohnehin wichtigen Keywords in den Text einbezieht. Im Google Ranking erfolgreicher Content ist originär, individuell, visuell gut aufbereitet und mit einem Mehrwert, den alle gewünschten Zielgruppen erkennen und aktiv verbreiten wollen. 

Eine durchdacht programmierte, konsequent gepflegte Website mit einer suchmaschinenfreundlichen HTML- und URL-Struktur, kurzen Ladezeiten und User-orientierten Usability ist weiterhin ein "Must have" für eine gute Position in den Google-Ergebnissen. Dass Google HTTPS-verschlüsselte Websites angeblich ein bisschen bevorzugt werden, kann hier nicht nachgewiesen werden. 

Links, intern wie extern, sind für Google weiterhin ein wesentliches Signal zur Qualität einer Websites. In diesem Sinn mögen es die Google Crawler, wenn der Content mit übersichtlicher interner Verlinkung und hochwertigen Backlinks daherkommt. Achtung vor Linknetzwerken, Obacht bei Backlinks von obskuren Quellen und das Links kaufen lässt man insgesamt besser bleiben - Google ist dieses Jahr im Abstrafmodus.

Nach Eigenaussage von Google sind Social Signals, also Shares und Likes etc, keine besonders starken Rankingfaktoren - dies bestätigt die Studie im wesentlichen. Immer wichtig und sicher priorisierte Faktoren sind User Signale wie Click-through-rate (CTR) oder Absprungrate. 

 

Erfolgreiches SEO ist und bleibt also der kluge Mix aus einer sauber aufbereiteten, gepflegten (responsiven) Website, kombiniert mit individuell erstelltem, auf die spezifischen Zielgruppen zugeschnittenen Content und einem ausgewogenen Linkbuilding, dass die eigene inhaltliche Reputation stärkt und nicht durch eine diffuse Streuung von Verlinkungen negativ auffällt. Auch wenn Social Signals für das Google-Ranking nicht direkt entscheidend sind, so hilft eine durchdachte Social Media-Kommunikation meiner Meinung nach einem guten Linkbuilding und unterstützt die User Signals. 

SEO 2015 - was wird, was bleibt.

Schon Ende August hat das US-Webmagazin SearchEngineLand "SEO Veteranen" wie Rand Fishkin oder Barry Schwartz gebeten, ihre Prognosen für die SEO-Branche 2015 abzugeben*. Folgende Prognosen der SEOs sind besonders interessant:

 

Die SEOs der Zukunft müssen SEO als universales Arbeitsgebiet verstehen, dass von der Webprogrammierung über das Webdesign über Marketing-Strategie und Kommunikationstaktiken reicht. Das braucht jede Menge Aufmerksamkeit den Entwicklungen im Web und in der Websuche gegenüber und - wie ich finde - vor allem die Bereitschaft, sich fortzubilden, sich zu interessieren und ggf. Tätigkeiten, die nicht so den eigenen Fähigkeiten entsprechen, zu delegieren. SEO ist also nicht mehr nur ein Job-Titel, sondern Optimierungsarbeit ist eine Fähigkeit, die in allen webaffinen Jobs gefragt ist. Spannend ist für mich dabei der Hinweis von Richard Baxter auf den Einfluss, den auch Forschung auf die Weiterentwicklung der SEO-Branche haben wird. Stichworte hierzu wären Eye- und Klicktracking, Big data usw.

Google legt zunehmend Gewicht auf die mobile Suche, die auf lokale sowie User-orientierte Ergebnisse fokussiert. Diese Entwicklung bringt nicht nur wesentliche Signale in Richtung responsives Webdesign und Programmierung, sondern erfordert auch ein strategisches Umdenken in der Webmarketing-Planung, also auch in der Suchmaschinenoptimierung (Stichwort "App-SEO").

Content wird als Rankingfaktor immer wichtiger. Oder besser: qualitativ hochwertiger, authentischer und individueller Content, der die gewünschten Zielgruppen und Multiplikatoren erreicht und eine Marke, das Unternehmen in der Reputation und im Folgenden in der Entwicklung stärkt. Wichtig hier noch: Qualitätsvoller Content zeichnet sich eben dadurch aus, dass er mit einer Strategie der Verbreitung einhergeht und nicht einfach breit "geseeded" wird. Wer sind meine Besucher, meine Kunden und welche ihrer Fragen kann ich wie mit meinen individuellen Inhalten beantworten? Beim Content Marketing muss außerdem über Text hinausgedacht werden. In einer visuell geprägten Online-Welt wollen User Graphiken, Bilder, Videos und Audio-Dokumente.

Google geht massiv gegen Linknetzwerke vor, die in den Algorithmus-Augen des Suchmaschinenriesen die hauseigenen Anforderungen an Qualität nicht erfüllen. Wer also im großen Stil Links kauft oder sich auf dubiose Netzwerke verlässt, muss unter Umständen mit einer Abstrafung in Form von Degradierung im Ranking rechnen. Backlinks sollen tatsächlich Empfehlungen auf wertvollen Content sein. Rand Fishkin kritisiert richtigerweise an diesen Strafaktionen, dass es für SEOs immer aufwendiger wird, mögliche "bad links" zu identifizieren und dass Google die Verbesserung der eigenen Ergebnisse damit an die Website-Betreiber "outsourced".

 

Unser Fazit

So weit zu den allgemeinen Befunden. Nicht wirklich Neues, könnte man zusammenfassen, spannend allerdings finde ich die zunehmend kritische Haltung den Google Algorithmus-Anpassungen gegenüber und bin sehr gespannt, wie sich mobiles SEO, SEO für Apps sowie der Einfluss der Social Signals auf das Suchmaschinen-Ranking im kommenden Jahr entwickeln wird.

 

Was meinen Sie, was macht das ideale SEO-Rezept aus?  

 

Quellen:

 

 

 

*Interessantes Detail am Rande: die eigentliche Debatte hat sich dann in den Kommentaren abgespielt. Und zwar weniger zu den SEO-Prognosen der Experten, sondern es wurde recht emotional zum Umstand diskutiert, dass keine einzige Frau befragt wurde. Ein Umstand, der mir auch hierzulande immer wieder auffällt, besonders wenn ich in die Speaker-Listen der Konferenzen gucke. Hier also meine persönliche Hoffnung für die SEO-Branche 2015: sie wird weiblicher;).