22.07.2014So mobile ist Österreich
Die Ergebnisse des Mobile Communication Reports 2014
Smartphone, Apps & Multi-Screening…der Mobile Communication Report für das Jahr 2014 ist da. Im Zuge der Studie wurden zwischen Mai und Juni über 1000 ÖsterreicherInnen zu Ihrem Nutzungsverhalten bei Smartphone, Tablet & Co befragt. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es allerdings in nur wenigen Bereichen signifikante Veränderungen. Ein genauer Blick auf die Ergebnisse lohnt sich dennoch.
Die wichtigsten Ergebnisse der Studie auf einen Blick:
- 82% Prozent nutzen ein Smartphone (2013 waren es noch 78%)
- Die beliebteste Handymarke bleibt weiterhin Samsung mit 40%
- SMS ist auch 2014 die beliebteste Handy-Funktion (91,9%), gefolgt von der Uhr-Funktionen (86,2%) und der integrierten Kamera (86%). Weit abgeschlagen: nur 1,6% nutzen Ihr Handy ausschließlich zum Telefonieren.
- Android bleibt das am meisten genutzte Betriebssystem und konnte deutlich zulegen (von 47 auf 56%)
- Apple hingegen musste leichte Einbußen einstecken (von 19 auf 16%)
Also, liebe App-Entwickler, "nur für iPhone" sollte nochmals überdacht werden.
Responsives Design oder mobile Website? Egal?! Hauptsache eines von beiden!
Der aktuelle Report zeigt deutlich: eine Website muss in der heutigen Zeit auf mehreren Endgeräten erreichbar und vor allem bedienbar sein. Eine eigene mobile Version oder eine responsive Website sind ein Muss. Denn…
- Deutlich mehr als die Hälfte der Österreicher surft über sein Handy im Internet (77%), Spitzreiter im Bundesländervergleich ist mit 85% Wien.
- Kein Unterschied zwischen Mann und Frau: 75% der Männer und 74% der Frauen surfen täglich über das Handy
- Der mobile Internetzugang wird vor allem unterwegs (86,3%) genutzt. Auffällig ist jedoch, dass 79,3% auch zu Hause das Handy für die Internetnutzung nutzen. Auch Surfen am Arbeitsplatz erfreut sich großer Beliebtheit, 49,1% surfen im Büro & Co im Internet.
- Mobile Internetnutzung - nicht ohne Probleme: Die lange Ladezeiten gaben 47,3% als Grund für die Unzufriedenheit an. Auf Platz 2: Internetseite die nicht für das Handy optimiert sind, hohe Roaming Kosten im Ausland sorgen bei 42,6% für Unmut und auch der kleine Bildschirm ist bei 37,2 ein Aufreger.
Kein Smartphone ohne Apps
- Apps erfreuen sich auch 2014 großer Beliebtheit. So haben 38% mehr als 20 Apps auf ihrem Smartphone installiert, allerdings nutzt die Mehrheit (45%) davon nur 1 bis 5 Apps aktiv.
- Kostenpflichtige vs. kostenlose Apps: 62% der Befragten haben noch nie für Apps bezahlt.
- Datenschutz & Zugriffsrechte: Auch 2014 achten 56% darauf, auf welche Funktionen die App Zugriff haben wird und ziehen auch die Kosquenzen. 75% haben aufgrund von fraglichen Zugriffsrechten schon auf die eine oder andere App verzichtet.
Um mit einer App auf dem österreichischen Markt erfolgreich zu sein, sollte man zum einem auf beide Betriebssysteme (Android & iOS) setzen und zum anderen vor allem die Zugriffsrechte auf die zu gering wie möglich halten. Werbung empfinden die meisten Nutzer als lästig, im Gegenzug sind jedoch nur die wenigsten dazu bereit für eine App zu bezahlen und so möglicherweise eine werbefreie App zu bekommen.
Werbung wirkt! Auch auf dem Handy?
- Die österreichischen Handynutzer sind sich einig: Werbung am Handy ist lästig (84,1%), für Werbetreibende interessante ;) 30% finden Werbung am Handy verleitet dazu Waren zu kaufen, die man gar nicht braucht. Die Kaufentscheidung im Zusammenhang mit mobiler Werbung ist somit im Vergleich zu 2013 (29,2 %) leicht gestiegen.
- Unter den Werbeformaten wird dabei das StandardAD am häufigsten wahrgenommen (67%) bzw. von App-Entwicklern eingesetzt, jedoch haben 70,8% (2013 waren es noch 75,8%) noch nie auf einen Werbebanner geklickt.
Aus Multi-Tasking wird Multi-Screening
Multi-Screening ist nicht unbedingt ein neues Phänomen, allerdings hat es sich auf weitere Medien und Funktionen ausgebreitet, Fernsehen und Internetsurfen sind in vielen Haushalten ein fester Bestandteil. Dies wird auch bei diversen Live-Sendungen deutlich (Stichtwort: Live-Twittern), der Höhepunkt des Hypes: 672 Millionen Tweets zur Fußball WM in Brasilien.
- 52% der Befragten nutzen TV und Internet gleichzeitig, dabei werden vor allem Mails gelesen (79,8%) oder geschrieben, immerhin 27,9% recherchieren Hintergrundinformationen zu TV-Sendungen. 11,8% nutzen das Internet um sich über die aktuellen TV-Sendungen via Social Media Kanälen auszutauschen.
Fazit
Die Umfrage zeigt: mobile Werbung liegt auch 2014 noch weit hinter Internetwerbung und klassischer TV-Werbung zurück. Zwar hat sich das Handy bereits als Allround-Talent etabliert, Multi-Screenig ist keine Eintagsfliege mehr, Werbung wird jedoch weiterhin als lästig empfunden, gleichzeitig jedoch auch als Kaufanreiz angegeben. Gut für Werbetreibende, schlecht für die eigene Geldtasche. In diesem Sinne: "Kein Schwein ruft mich an" war gestern!
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